Stimmführung

Stimmbewegungen

Stimmführung (Teil 1)

Stimmführung (Teil 2)

Stimmführung oder auch Stimmbewegung

in kontrapunktische Regeln gilt die Art der Stimmenbewegungen auch ein. Man unterscheidet bei zwei Stimmen drei Möglichkeiten: erstens die gerade Bewegung, zweitens die Seitenbewegung und drittens die Gegenbewegung . Es handelt sich um eine gerade Bewegung, wenn beide Stimmen steigen oder fallen. Es handelt sich also um eine gleiche, parallele Bewegungsrichtung. Diese gleiche Bewegungsrichtung kann die Selbstständigkeit der Stimmen vermindern. Ein Sonderfall ist die direkte Parallelbewegung. Diese Gerade Parallelbewegung  ist nur bei Terzen und Sexten erlaubt. Wenn eine Stimme liegen bleibt, also ausgehalten wird, ohne ihre Tonhöhe zu verändern, und die andere Stimme steigt oder fällt, spricht man von einer so genannten Seiten Bewegung. Die Gegenbewegung ist die Bewegung, welche die Eigenständigkeit der jeweiligen ausgeführten stimmen betont und fördert. Die Gegenbewegung sorgt für horizontalen Bewegungsausgleich. Steigt eine Stimme an, wird die andere Stimme tiefer.

Der funktionale Zusammenhang der Stimmführung oder Stimmbewegung

ein gemeinsamer Akkordton

zwischen Tonika und Subdominante gibt es immer einen gemeinsamen Akkordton. Dieser Akkordton bleibt liegen, er bleibt also in der selben Stimme. Der gemeinsame Akkordton, welcher bleibt, wie er ist, sorgt dafür, dass es eine Seitenbewegung gibt. In dem Beispiel, welches im Video dargestellt ist, handelt es sich um die Tonika C-Dur und die subdominante F-Dur. Der C-Dur Akkord besteht aus den Tönen C, E, G. Ein weiteres C ist im Bass als Grundton. F-Dur besteht hier aus den Akkorden C, F, A. Im Bass gibt es noch einen weiteren Ton F, welcher der Grundton ist. Das gemeinsame Ziel bleibt liegen, die Töne E und G aus dem C-Dur Akkord bewegen sich nach oben, werden zu den Tönen F & A aus dem F-Dur Akkord, und der Grundton macht eine Art Gegenbewegung, dass C wird zum F darunter. Nur das C im Tenor bleibt, da es sich hier um den gemeinsamen Akkordton handelt.

Benachbarte Akkorde

Subdominante und Dominante sind benachbarte Akkorde. Die subdominante steht auf der vierten Stufe der C-Dur Tonleiter, die dominante steht auf der fünften Stufe der C-Dur-Tonleiter. Dadurch, dass sie benachbarte Akkorde sind, gibt es keinen gemeinsamen Akkordton. Gibt es zwischen zwei benachbarten Funktionen keinen gemeinsamen Akkordton, so müssen die drei Oberstimmen in Gegenbewegung zum Bass geführt werden,

und zwar in den am nächsten gelegenen Akkordton des Folgeakkordes.

Weitere Faustregeln zur Stimmführung:

Zwischen der Dominante und der Tonika gibt es immer einen gemeinsamen Akkordton, hier das „g“ im Sopran. Alt und Tenor gehen aus der Dominante in die noch fehlenden nächsten Töne der Tonika, der Bass wieder von Grundton zu Grundton.

Begriffe aus der Stimmführung

Jede Stimme sollte bestrebt sein, linear geführt zu werden. Eine Ausgewogenheit zwischen Schritten gegenüber Sprüngen sollte bestehen. In der Regel sollte es mehr Schritte als Sprünge geben.

Diatonische Schritte sind kleine und große Sekunden.

Chromatische Schritte sind übermäßige und verminderte Primen, also die chromatische Veränderung eines Tons.

Sprünge sind alle melodischen Intervalle größer als die Sekunde.